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Gönz, OT von Weilbach
Standort: An der St. Vitus Kapelle.
Größe / Material: Geschichte: Vor dem ersten Weltkrieg standen auf
den Gemarkungen der Odenwalddörfer je vier Doppelkreuze, die Fluren und
Siedlungen nach den vier Himmelsrichtungen hin vor Unwettern schützen sollten. (Heimberger 1954) Neben dem Erinnerungskreuz an die Volksmission 1895 schmückt noch das Pestkreuz
die Eingangswand zur Kapelle. Es stand früher in der Flur und ist stark
verwittert. Die beiden Querbalken sind erneuert. im Längsbalken sind noch die
Leidenswerkzeuge zu erkennen: Lanze, Nägel, Schwamm, Zange, Kelch (Ölberg),
Leiter (Kreuzabnahme) und Gräberhöhle. Das Kreuz hat ein hohes Alter. Es ist
nicht genau einzuordnen. Zwei Deutungen bieten sich an: Ist es ein Caravaca-Kreuz? In Caravaca (Stadt in Südostspanien) gab es ein "wundertätiges"
Kreuz. Eigenart: Die Doppelquerbalken mit gleichförmigen Enden. Im 1600 wurde
dieses Kreuz vielfach aufgestellt zum "Wetterschutz". - Oder ist es ein
Pestkreuz? Man brachte solche Kreuze gerne an der Flurgrenze der Gemeinde an und
wollte damit die Pest fernhalten. Es wird in diesem Zusammenhang auf die Pest
hingewiesen, die 1521 in Miltenberg und Eichenbühl ausgebrochen war. - Die
Deutung ist also schwierig - das alte Glaubensdokument für die Gönzer aber
interessant und wertvoll. (Giegerich) ... Preunschen
und Gönz. Es handelt sich bei jeder der beiden Ortschaften um je vier
Doppelkreuze, die noch 1890 nach den vier Himmelsrichtungen Gemarkungen und
Dörfer vor Unwetter schützen sollten. In den letzten Jahrzehnten sind diese
Doppelkreuze, bis auf je eines in Preunschen und
in Gönz, durch einfache hohe Holzkreuze ersetzt worden. ... Sage:
PLZ / GPS: 63937 /
N 49° 40,020', O 9° 08,148' –
Google Maps=49.66699 / 9.13581
R= 3509880 H= 5503380 (Gauß-Krüger)
Während auf dem Doppelkreuz in dem schon erwähnten Odenwalddorf Gönz die Figuren
nach Art der Bauländer Kreuze – nur viel primitiver – eingeschnitzt sind,
überrascht das von Preunschen durch seine aufgenagelten, aus Holz plastisch
geformten Marterwerkzeuge. (Heimberger 1952).
Quellen und Literatur:
•
"5. Weilbacher Geschichtsbüchlein" (Kath-Pfarramt Weilbach / Pfarrer Leo
Giegerich)
– St. Vitus Kapelle, online bei
heinbuecher.net
•
Heimberger, Heiner:
Das gefeite Dorf, 1952
• H. Heimberger: Hölzerne Wegkreuze im Odenwald. Der Odenwald 1956, S.94
(mit Abb.)
• recherchiert von
Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach,
Fotos 16.10.2010
für
http://www.suehnekreuz.de/bayern/goenz.htm
– aktualisiert am 06.03.2020 –